Standpunkt: Presse und Wahrheit

Mein Standpunkt vom 24.07.2023

Von Alexander Ambronn

Langsam kommen auch hartnäckigen SZ-Lesern und Tagesschau-Zuschauern Zweifel, ob das wirklich alles stimmt, was dort berichtet wird. Jeder kann sich heute alternativ zur Berichterstattung der Leitmedien auf diversen Kanälen im Internet informieren.

Nachdenkseiten (https://www.nachdenkseiten.de/) gibt es schon seit November 2003. Seit 2020 sind etliche Kanäle hinzugekommen Manches gibt es als Print oder sogar ausgestrahlt, wie Kontrafunk oder Auf1-TV.

Ich kann da keine Empfehlung abgeben. Denn ich selbst lese weder Mainstream-Medien noch alternative Medien im Netz. Ich besitze überhaupt keinen Fernseher. Seit 9 Jahren habe ich keine politische Sendung mehr im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gesehen oder angehört.

Manchmal gehe ich dann doch einem Hinweis nach, der im Netz aufploppt. So bin ich auf den Vortrag des Nachdenkseitenredakteurs Florian Warweg vom 17. Juli 2023 gestoßen. (https://www.nachdenkseiten.de/?p=101250)
Warweg belegt auf eindrucksvolle Weise und mit Beispielen, dass die Berichterstattung vom journalistischen Ideal der kritischen, wahrheitsgemäßen und sorgfältig recherchierten Berichterstattung meilenweit entfernt ist.

Und nun? Kann man dagegen überhaupt etwas tun? Nun ja, man kann Leserbriefe schreiben. Das kostet Zeit und Mühe. Man kann die Zeitung abbestellen. Man kann aufhören Anzeigen zu schalten.

Das alles wird selbstverständlich nicht sofort Wirkung zeigen. Um etwas zu ändern, braucht es eine Bewegung.

Eine solche Bewegung hat zum Beispiel Jimmy C. Gerum mit dem „Leuchtturm ARD“ (https://leuchtturmard.de/) ins Leben gerufen. Anfangs tat sich die Bewegung ziemlich schwer, lief schleppend an. Mittlerweile hat die Initiative Fahrt aufgenommen. Viele Menschen zögern, die Rundfunkgebühren zurückzuhalten. So auch ich. Bisher stehen die Gerichte fest auf Seiten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Ich habe meine Einzugsermächtigung zurückgezogen und überweise Teilbeträge von Hand mit dem Hinweis auf den Leuchtturm. Das dürfte die Buchhaltung der GEZ ein wenig strapazieren. Einmal im Quartal erhalte ich Post mit einer Auflistung, der von mir geleisteten Zahlungen und dem Hinweis, bis zur Mitte des Quartals den Rest zu zahlen. Bisher habe ich keine Mahnung erhalten, wenn am Ende einmal 50 Cent gefehlt haben. Vielleicht nur Nadelstiche, aber immerhin.

Übrigens wollen Jimmy C. Gerum und sein Leuchtturm ARD keinesfalls die Rundfunkgebühren abschaffen. Er will, dass die Bürger den Rundfunk kontrollieren und nicht die Politiker. Er will eine faire, kritische, sorgfältig recherchierte und wahrheitsgemäße Berichterstattung.

Der Medienwissenschaftler und Münchener Professor Michael Meyen hat ausgerechnet, dass sich ein Rundfunk (mit Fernsehen), der sich an den Kriterien vom Leuchtturm ARD orientiert, mit einem Monatsbeitrag von 2 Euro pro Haushalt finanzieren lasse.

Da kann ich mich nur anschließen!

Herzlichst Ihr

Alexander Ambronn

Standpunkte geben ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wieder